St. Laurentiuskirche Ebersdorf

historische Außenansicht (rekonstruiert)
Bildrechte privat

In ihrer heutigen Gestalt mutet die Kirche schlicht und einfach an.

Interessant sind mehrere Buntglasfenster. Der sich in der Mitte befindliche Altar mit den von drei Seiten zu ihm hingewandten Bänken spiegelt den Gedanken "Christus in der Mitte" wider. Die variabel stellbaren Bänke sind von großem Vorteil, da somit Platz im Kirchenschiff, beispielsweise bei Gottesdiensten mit besonderer Gestaltung geschaffen werden kann.

Die Ursprünge der Ebersdorfer Kirche liegen in einer Taufkapelle. Bald nach der Gründung eines Zisterzienserinnen-Klosters 1260 in Sonnefeld ließen sie die Nonnen erbauen, weil der Besuch von Männern in der Klosterkirche nicht gestattet war. Diese capella in Eberharstorf wurde im September 1270 dem hl. Laurentius geweiht. Bis zur Reformation erfuhr diese Taufkapelle keine wesentliche Erweiterung. Erst danach, durch die wesentlich gestiegene Zahl der Gottesdienstbesucher, wurden größere Um- und Ausbauten erforderlich und die Kirche erhielt nach und nach in etwa ihre heutige äußere Gestalt. Der massive Wehrturm, der noch einige romanische Formen aufweist und heute noch Schlüssel-Scharten zeigt, ist der älteste Teil der Kirche, in dessen Erdgeschoss sich die erwähnte Taufkapelle befand.

Der Namenspatron St. Laurentius war Erzdiakon des Papstes Sixtus II. und starb nach einer Überlieferung um das Jahr 260 zusammen mit vier Klerikern den Martertod. Nach der Legende wurde Laurentius von einem römischen Richter aufgefordert, die Kirchenschätze herauszugeben. Statt dessen führte er die Armen der Gemeinde vor und verwies auf sie mit den Worten 'Das sind die Schätze der Kirche'. Daraufhin wurde Laurentius auf einem Rost zu Tode gebraten, deshalb wird der Heilige immer mit einem Gitterrost dargestellt.

Der Brand von 1946 versetzte die Ebersdorfer Bevölkerung in Schrecken. Am 15. Juli um 2.30 Uhr standen das Kirchenschiff und der Turm lichterloh in Flammen. Trotz großer Bemühungen, das Feuer zu löschen, konnte die Kirche nicht  gerettet werden. Der 37 Meter hohe Turm stürzte, ohne weiteren Schaden anzurichten, auf den vorderen Kirchplatz, vom Kirchenschiff blieb nur eine Ruine übrig. Die Gottesdienste fanden zunächst im Saal des Gasthauses "Goldener Stern" statt. Trauungen wurden oft in den umliegenden Kirchen durchgeführt. Dem Fleiß und der Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist es zu verdanken, dass bereits 1950 die Kirche nach dem Neuaufbau wieder geweiht werden konnte. Ebersdorf hatte nun wieder ein Gotteshaus. Allerdings war die markante Turmspitze noch nicht aufgerichtet. Im Zuge der Innenrenovierung wurde 1984, ebenfalls ermöglicht durch großzügige Spenden, die Turmspitze wieder aufgesetzt und der Kirche damit ihre ursprüngliche Gestalt zurück gegeben.

Neue Glocken. Nach dem Wiederaufbau der Kirche wurden, wie es zur damaligen zueit aufgrund Materialmangels und aus Kostengründen häufig der Fall war, drei Gußeisenglocken angeschafft. Diese Glocken  bekamen im Laufe der Jahre verstärkt Risse und drohten zu zerspringen. Die Kirchengemeinde entschied sich für die Anschaffung eines neuen Geläutes aus Bronze. Die Tauf-, Gebets- und Sterbeglocken konnten, wiederum durch Spenden der Ebersdorfer Bürger ermöglicht, zum Guß in Auftrag gegeben werden. Am Karsamstag 2003 erhielten die drei Glocken ihren Platz im Turm der Laurentiuskirche und wurden in einem Festgottesdienst feierlich ihrer Bestimmung übergeben.

Unsere Kirchengemeinde. Eine Kirche ist kein Museum, sondern gelebter Ort des Glaubens , so ist auch unsere Kirche - neben dem Gemeindezentrum - Mittelpunkt des Gemeindlebens. Vielfältige Gottesdienste, vom "gewöhnlichen" Sonntagsgottesdienst über Trauungen, Taufen, Konfirmationen bis hin zu  Chor- und Orgelkonzerte finden hier statt. Lebendig und fröhlich unseren christlichen Glauben leben, das wollen wir als evangelische Christen in Ebersdorf.

moderner Altar
Bildrechte privat

 

 

 

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